Daten des Buches:
Titel: Poltern im Herzen
Autorin: Antje Bremer
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsdatum: 14.03.2021
Genre: Gay Romance, Urban Fantasy
Seitenzahl: 378
ISBN: 9789403622187
CNs: Laut Buch: Tod, Schwangerschaft, Sex (angedeutet), Gewalt.
Ich würde noch Mord, Gebrauch von Schusswaffen und Spinnen hinzufügen. Das mit der Spinne ist zwar eher witzig gemacht, aber ich persönlich mit Spinnenphobie fand es etwas unangenehm, ständig zu lesen, wie sich die Spinne irgendwo abseilt etc. Ist aber eine Kleinigkeit.
Kurzzusammenfassung:
Hiddensee, 1998: Sven bekommt von der reichen Familie Lilienthal den Auftrag, die Rosenvilla zu renovieren, ein altes Anwesen am Meer, das seit einem Mord vor fast einem Jahrhundert leer steht. Schnell stellt er allerdings fest, dass hier ein Poltergeist sein Unwesen treibt: Emmanuel, der erst erlöst werden kann, wenn er herausfindet, wer ihn vor 86 Jahren ermordete. Da die Renovierungen mit einem störenden Poltergeist nicht besonders gut laufen, erklärt sich Sven notgedrungen bereit, Emmanuel zu helfen und den alten Mord aufzuklären. Allerdings werden ihnen bei ihren Recherchen Steine in den Weg gelegt und schließlich entwickeln Emmanuel und Sven auch noch Gefühle füreinander.
Und darüber hinaus?
Als Sven auf Hiddensee ankommt, hatte er sicher nicht damit gerechnet, einen Poltergeist zu treffen. Als der Kutscher, der ihn zur alten Rosenvilla gefahren hat, ihn vor dem Poltergeist warnte, hat Sven das noch nicht ernst genommen – Geister gibt es schließlich nicht. Schnell muss Sven jedoch feststellen, dass er sich da getäuscht hat. Der Poltergeist – Emmanuel – ist sehr real und außerdem ziemlich hartnäckig.
Bald findet Sven heraus, dass Emmanuel – ebenfalls ein Lilienthal, wie die Familie, die ihn mit der Renovierung der Rosenvilla beauftragt hat – vor 86 Jahren in der Rosenvilla ermordet wurde und deshalb dort spuken muss. Das kann nur beendet werden, wenn Emmanuel herausfindet, wer ihn damals ermordet hat.
Die beiden schließen einen Pakt: Emmanuel lässt Sven die Rosenvilla renovieren und dafür hilft Sven ihm dabei, herauszufinden, wer ihn damals ermordet hat.
Allerdings werden ihnen dabei einige Steine in den Weg gelegt. Svens Chef Leonard Lilienthal taucht in der Rosenvilla auf und zeigt romantisches Interesse an Sven, was Emmanuel ziemlich eifersüchtig macht. Und irgendjemand scheint bemerkt zu haben, dass Sven Informationen zu dem Mordfall vor 86 Jahren sammelt – und will mit allen Mitteln verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt, auch wenn das bedeutet, notfalls (wieder) über Leichen zu gehen …
Zum Glück bekommen die beiden aber zumindest auch ein bisschen Unterstützung von Imke, einer lokalen Hexe, mit der sie sich anfreunden.
Sven ist ein verantwortungsbewusster Kopfmensch, der sehr gute Leistungen in seinem Job als Immobilienkaufmann erbringt. Deshalb glaubt er am Anfang auch nicht an Geister. Allein die Vorstellung ist für ihn vollkommen absurd. Insgesamt ist Sven aber ein Mensch, der das Herz am richtigen Fleck hat.
Emmanuel ist immer zu Schabernack aufgelegt und stellt einigen Unsinn an. Es war hier so beschrieben, dass Poltergeister das machen müssen. Für mich war aber irgendwie ein bisschen schwer nachvollziehbar, wieso, weil das nicht so richtig erklärt wurde, also mir war am Ende nicht so richtig klar, was passiert, wenn er es nicht macht. Das machte es mir manchmal ein bisschen schwer, Emmanuel nachzuvollziehen. Generell ist Emmanuel aber auf jeden Fall ein interessanter und auch sympathischer Charakter.
Meine Meinung
Insgesamt fand ich das Buch angenehm zu lesen und es war eine gute, kurzweilige Unterhaltung für mich. Die Geschichte zwischen Emmanuel und Sven war ganz niedlich, der verkopfte Sven und der Poltergeist Emmanuel waren ein nettes Gegensatzpaar, das sich aber eben doch anfreundet und schließlich auch ineinander verliebt.
Auch die sonstigen Charaktere fand ich interessant. Am liebsten mochte ich Imke, eine Hexe, die auftaucht und die Sven und Emmanuel auf der Suche nach der Wahrheit unterstützt.
Die Aufdeckung des Mordfalles selbst fand ich auch interessant. Es gab die eine oder andere Wendung, die mich überrascht hatte, was ich auf jeden Fall positiv finde.
Stilistisch ließ sich das Buch auch insgesamt sehr angenehm lesen, das Einzige, was mich da ein bisschen aus dem Lesefluss gerissen hat, war die teilweise etwas inflationäre Verwendung von Ausrufezeichen. Das ist mir besonders auf den ersten ca. 100 Seiten aufgefallen. Entweder war es später nicht mehr so extrem oder es ist mir dann zumindest nicht mehr so stark aufgefallen, weil ich mich dann daran gewöhnt hatte. Teilweise gab es aber in Absätzen mit 5 Sätzen dann 3-4 Sätze, die mit einem Ausrufezeichen endeten und das fand ich ein bisschen viel.
Ich mochte, wie hier die norddeutsche Atmosphäre auf Hiddensee eingefangen wurde. Generell fand ich, dass Hiddensee ein schöner Ort für eine Gay Romance Urban Fantasy Geschichte ist.
Generell würde ich hier eine Empfehlung für das Buch aussprechen. Der Urban Fantasy Anteil ist relativ dezent gehalten, aber das ist in Ordnung. In erster Linie ist es einfach eine niedliche Gay Romance Geschichte.
Auf dem Cover findet sich das Motto „Antje Bremer – Bücher mit Happy-End-Garantie“ und es stimmt: Fans von Happy-Ends werden hier nicht enttäuscht, denn am Ende wird alles gut (da das auf dem Cover so steht, ist das kein Spoiler 🙂 ) und es war auch angenehm, einfach eine Gay Romance-Geschichte zu lesen, die eher flauschig ist und obwohl es (durch die Umstände) zwischendurch ein bisschen dramatisch ist, ist die Geschichte doch eher flauschig und die Protagonisten dürfen am Ende glücklich werden.
Auch für Liebhaber von Familiensagas mit großen Familiengeheimnissen ist das Buch sicher interessant, denn hier geht es eben auch um ein Geheimnis, nämlich die Frage, wer Emmanuel damals ermordet hat – und warum.
Mir hat das Buch insgesamt also ganz gut gefallen und ich kann es empfehlen, wenn man eine kurzweilige, niedliche Gay Romance-Geschichte sucht.