Emma Scott – Be My Tomorrow

Daten des Buches:

Titel: Be My Tomorrow
Autorin: Emma Scott
Verlag: Lyx
Erscheinungsdatum: 28.05.2021
Genre: New Adult, Romance
Seitenzahl: 392
ISBN: 978-3-7363-1532-7

CNs: Tod von Angehörigen/Kind, Kindesentführung (off screen, Erinnerungsszenen), Drogenmissbrauch (laut Buch). Ich würde noch Erwähnung von elterlichem Alkoholismus hinzufügen.

Kurzzusammenfassung:

Zelda hat all ihre Ersparnisse zusammengefasst, um nach New York zu reisen, in der Hoffnung, dort ihre Graphic Novel »Mutter, darf ich …?« bei einem Verlag unterbringen zu können. Die Graphic Novel wird abgelehnt, aber die Assistentin des leitenden Redakteurs eines Verlags sieht Potential darin, bemängelt aber, dass die Geschichte „kein Herz“ hätte und gibt Zelda über die Feiertage Zeit, das Projekt zu überarbeiten.

Sie ist sich unsicher, ob sie es durchziehen soll, da ihr auch langsam das Geld ausgeht. Da trifft sie Beckett, der ebenfalls Geldschwierigkeiten und Probleme, seine Miete zu zahlen, hat, und überredet ihn, sie für eine Weile als Mittbewohnerin aufzunehmen.

Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefe Verbundenheit und es wird mehr daraus, aber beide haben ihr Päckchen zu tragen.

Und darüber hinaus?

Das Buch wird sowohl aus der Sicht von Zelda als auch von Beckett erzählt. Beide Charaktere haben Einiges in ihrem Leben durchgemacht. Vor zehn Jahren wurde Zeldas kleine Schwester in ihrem Beisein entführt. Der Täter wurde gefasst und hat die Entführung und den Mord gestanden, die Leiche wurde aber bis heute nicht gefunden.

Becketts Eltern haben ihn früh im Stich gelassen und er wurde von seinem Großvater aufgezogen. Es war nie viel Geld da und aus Frust und Verzweiflung hat er sich von seinen damaligen Freunden in ein Verbrechen hineinziehen lassen und bei einem bewaffneten Einbruch mitgemacht. Das Ehepaar, dem das Haus gehörte, kam jedoch nach Hause und der Mann erlitt einen Herzinfarkt, an dessen Folge er starb. Da seine Gesundheit schon vorher schlecht war, wurde es Beckett nicht angelastet und er musste sich „nur“ für die anderen Verbrechen verantworten, doch die Schuldgefühle, die er seitdem durchmacht, sind gewaltig. Er hat zwei Jahre im Gefängnis verbracht und ist aktuell auf Bewährung draußen.

Zelda ist verzweifelt, als ihr gesagt wird, dass ihre Graphic Novel „kein Herz“ hätte, denn sie hat ihr persönliches Trauma in dem Werk verarbeitet. Deshalb ist sie auch kurz davor, ihre Zelte in New York abzubrechen, vor allem als ihr das Geld ausgeht und ihr im Hostel auch noch ihre Zeichenmaterialien gestohlen werden.

Als sie Beckett kennenlernt und ihn überredet, seine Mitbewohnerin zu werden, bauen die beiden schnell eine tiefe Verbindung zueinander auf. Sie verstehen einander und als Zelda eine Panikattacke hat, ist er für sie da und schafft es, ihr zu helfen.

Die beiden fangen an, gemeinsam an der Graphic Novel zu arbeiten; Beckett schafft es, ihr das Herz zu geben, das ihr bisher noch fehlte. Und auch darüber hinaus wird er schnell immer wichtiger für Zelda. Aber beide haben auch noch immer an ihren persönlichen Problemen zu arbeiten. Sowohl Zelda als auch Beckett machen sich Selbstvorwürfe wegen ihrer jeweiligen Vergangenheit. Können sie einander helfen, diese Gefühle zu überwinden?  

Meine Meinung

Ich bin ja ohnehin ein großer Fan von Emma Scotts Büchern, denn sie haben immer eine Menge Herz. So war das auch bei Be My Tomorrow. Sowohl Zelda als auch Beckett habe ich schnell in mein Herz geschlossen und ich habe mit den beiden mitgefiebert. Anders als bei den meisten Emma Scott Büchern war die Dramakurve hier etwas flacher, aber das war in Ordnung.

Was ich besonders mochte, war, dass die Autorin hier auf einige ihrer anderen Bücher verweist. So war Zelda bereits ein Nebencharakter in der All In Dilogie und das Lokal, in dem Zelda einen Job bekommt, kam bereits in The Light In Us vor. Außerdem ist Darlene, die die Hauptperson des nächsten Emma Scott Buches ist, das im Herbst 2021 auf Deutsch erscheint, hier die beste Freundin von Beckett und freundet sich auch schnell mit Zelda an. Das macht die Bücher irgendwie noch lebendiger und ich mag das sehr.

Die Charaktere mochte ich eigentlich alle sehr gerne und ich mochte auch, dass beim Sex Consent eine Rolle spielt.

Außerdem stellt der Roman durchaus auch ein paar moralische Fragen, die Protagonist*innen unterhalten sich zwischenzeitlich z. B. über die Todesstrafe und auch als es um die Inhalte von Zeldas Graphic Novel geht, kommen immer mal wieder moralische Fragen auf.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages inhaliert – wie die meisten Emma Scott Bücher – und bin schon sehr gehypt auf das nächste Buch, das im Herbst 2021 erscheint.

Die Bücher von Emma Scott sind nie ganz leichte Kost, aber meiner Meinung nach lohnen sie sich immer. Und, ein großes Plus: Der Lyx Verlag druckt die Triggerwarnungen ab! (Hinten im Buch, vorne findet sich ein Hinweis). Ich hoffe, dass sich das für die Zukunft auch bei anderen großen Verlagen durchsetzen wird.

Und noch ein weiteres Plus für spezifisch dieses Buch: Es gibt einige Abbildungen aus der Graphic Novel, die das Buch irgendwie noch ein bisschen runder gemacht haben.

Alles in allem empfehle ich das Buch auf jeden Fall an Leute, die schöne Romance-Geschichten mit Charakteren mögen, die nicht perfekt sind, gewürzt mit einer Prise Drama.

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