Tara Eglington – Long Distance Playlist

Long Distance Playlist Cover

Daten des Buches:

Titel: Long Distance Playlist – Bis wir uns wiedersehen
Autorin: Tara Eglington
Verlag: one
Erscheinungsdatum: 30.04.2021
Genre: Young Adult, Jugendbuch
Seitenzahl: 473
ISBN: 978-3-8466-0122-8

CNs: Krebs (Erwähnung), Unfall, Amputation

Kurzzusammenfassung:

Die fünfzehnjährige Isolde ist am Boden zerstört, als ihr Freund Aidan, der beliebteste Junge ihrer Ballettgruppe, auf einer Party mit einem anderen Mädchen knutscht und sie verlässt. Sie vermasselt ihr wichtiges Vortanzen und ist mit den Nerven am Ende. Muss sie sich nun von ihrem großen Traum, es an die National Ballet School zu schaffen, verabschieden? Als alles um sie herum auseinanderzufallen scheint, meldet sich ihr ehemaliger bester Freund Taylor unerwartet wieder bei ihr, nachdem wegen eines großen Streits über ein Jahr lang Funkstille zwischen ihnen herrschte. Schnell nähern sich die beiden wieder an, tauschen E-Mails und Playlists miteinander aus, chatten und telefonieren teilweise bis spät in die Nacht. Bis Isolde – und auch Taylor – irgendwann klar wird, dass sie mehr füreinander empfinden als Freundschaft – und das schon sehr lange. Doch Isolde lebt in Australien und Taylor in Neuseeland. Kann das überhaupt funktionieren?

Und darüber hinaus?

Das Buch wird ungefähr abwechselnd aus der Perspektive von Isolde und von ihrem besten Freund Taylor erzählt. Beide haben ihre Päckchen zu tragen. Während Isolde hart dafür kämpft, ihren Traum von der großen Ballettkarriere zu verwirklichen, hat Taylor nach einem Unfall, bei dem er einen Teil seines Beins verlor, das Snowboarden aufgegeben. Er hatte olympische Ambitionen und trauert immer noch um sein Bein und die Dinge, die er verloren hat. Auch darüber hinaus war es nicht immer einfach für ihn; sein Vater kämpfte lange mit einer Krebserkrankung, die er erst vor kurzem überwunden hat und seine Model-Freundin verließ ihn nach seinem Unfall. Er hadert noch oft mit seinem Schicksal, hat das Snowboarden nur noch einmal ausprobiert nach seinem Unfall und dann komplett aufgegeben, frustriert, weil es – natürlich – nicht einfach so wie früher funktionierte. Da ihre Familien schon immer miteinander befreundet sind, erfährt er von seiner Mutter, dass Isolde von ihrem Freund betrogen und verlassen wurde und sucht wieder Kontakt zu ihr, schickt ihr Playlists zur Aufheiterung und schnell nähern sich die beiden wieder an.

Taylor und Isolde fiebern der Hochzeit von Isoldes Schwester Violetta entgegen, für die Taylors Mutter als Hochzeitsplanerin fungierte und die in Neuseeland stattfinden soll. Dort werden sich die beiden nach einigen Jahren endlich wiedersehen. Doch je näher der Zeitpunkt rückt, desto größer werden auch die Unsicherheiten zwischen den beiden. Taylor hat Angst davor, dass Issy sein Bein sehen könnte. Sie weiß zwar natürlich von seinem Unfall und den Folgen, hat aber nie seine Prothese direkt gesehen – geschweige denn sein Bein ohne die Prothese. Und Issy wird sich auch immer klarer über ihre Gefühle für Taylor, hat aber Angst, dass ihre Freundschaft das nicht aushalten könnte. Umso mehr, als die Ehe zwischen ihren eigenen Eltern in die Brüche zu gehen scheint und sie sich immer mehr fragt, ob Liebesbeziehungen überhaupt für die Ewigkeit sein können.

Meine Meinung

Ich mochte das Buch sehr gerne. Es war ein flauschiges Jugendbuch, das natürlich an einigen Stellen natürlich auch ein bisschen dramatisch war, weil es hier und da zu Missverständnissen zwischen den Protagonist*innen kam, das aber insgesamt wirklich niedlich war. Es ging nicht einmal nur um die Romanze zwischen den beiden Teenagern, sondern vor allem um ihre Freundschaft. Immer wieder wurde darauf Bezug genommen, was die beiden schon alles zusammen erlebt und durchgestanden haben und wie sie sich auch im Verlauf des Buches gegenseitig helfen konnten, zu wachsen, z. B. als es darum geht, ob Taylor jemals wieder Snowboard fahren wird oder als Isolde darüber nachdenkt, ihre Leidenschaft Ballett aufzugeben. Auch als Isolde ziemlich fertig ist, weil sie erfährt, dass ihre Eltern sich vielleicht trennen werden, ist Taylor für sie da und telefoniert stundenlang mit ihr.

Auch die Nebencharaktere fand ich größtenteils sehr sympathisch, einzig Isoldes Mutter fand ich – abgesehen von Isoldes Ex-Freund, der aber natürlich sowieso kein Sympathieträger war – wirklich schrecklich, so dass es mir auch wirklich schwerfiel, irgendwie Mitleid mit der Frau aufzubringen, als sie Eheprobleme hatte. (Wer seine Partnerperson ständig nur kritisiert und teilweise bloßstellt, muss sich auch nicht wundern, wenn die Partnerperson irgendwann vielleicht nicht mehr will). Aber das nur am Rande, denn darum ging es natürlich nicht in erster Linie und wieso die Situation für Isolde schlimm war, konnte man auf jeden Fall sehr gut nachempfinden.

Insgesamt war es einfach ein sehr flauschiges, schönes Buch mit einem gelungenen Ende und es ließ sich sehr leicht herunterlesen. Auch fand ich schön, dass es mal ein Buch war, das in einem Land (bzw. zwei Ländern) spielte, in dem nicht ständig alle Bücher spielen, nämlich Australien und Neuseeland. Die Autorin ist allerdings auch Australierin, die einen Teil des Jahres in Neuseeland verbringt. Gerade über Neuseeland hat man dabei auch landschaftlich ein bisschen was erfahren, was ich als netten Bonus empfunden habe. Alles in allem also ein angenehmes, flauschiges Buch, das ich für Fans von Romance, Freundschaft und Jugendbüchern nur empfehlen kann!

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